Veranstaltung: | LDK Hannover - Listenaufstellung zur BTW 2025 |
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Tagesordnungspunkt: | 2.2. Wahl der Listenplätze |
Antragsteller*in: | Julian Pahlke (KV Leer/Ostfriesland) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 08.12.2024, 20:09 |
BTW23: Wahl der Landesliste für die Bundestagswahl 2025 Julian Pahlke
Selbstvorstellung
Liebe Freund*innen,
es ist dieser Hass, die Ausgrenzung und der offene Angriff auf geflüchtete Menschen, der mir seit vielen Jahren keine Ruhe lässt.
Als ich das erste Mal auf dem Mittelmeer auf einem Seenotrettungsschiff stand, wollte ich einfach nur helfen und habe das als eher unpolitisch verstanden. Aber ich habe gesehen, was Politik anrichten kann, zu welchem Leid die Mechanismen der Ausgrenzung und Entrechtung führen können. Dieser tödliche Hass, den ich auf dem Mittelmeer gesehen habe, treibt mich an.
In Deutschland fühlt sich heute ein Viertel der Menschen mit Migrationsgeschichte unsicher und überlegt auszuwandern. Das sind Ärzt*innen, Lagerist*innen, Schüler*innen oder Pfleger*innen. Menschen, die hier geboren und aufgewachsen sind und Menschen, die erst im Laufe ihres Lebens nach Deutschland kamen. Die Ausgrenzung und der Hass, der ihnen entgegenschlägt, sind ein Gift, das immer tiefer in die Gesellschaft eingesickert ist.
Mit Haltung gegen Hass
Seit drei Jahren stelle ich mich diesem Angriff von Konservativen und Rechtsextremisten im Deutschen Bundestag entgegen - im Innenausschuss, Europaausschuss und im Europarat.
Ich habe für eine bessere Kontrolle von Frontex auch aus den Mitgliedstaaten gestritten, für die in Europa einzigartige Finanzierung der zivilen Seenotrettung aus dem Bundeshaushalt und für die Aufnahme von gefährdeten Menschen aus Afghanistan.
Der Europarat hat meinen europaweit ersten politischen Vorschlag beschlossen, wie mit auf der Flucht verstorbenen und verschwundenen Menschen umgegangen werden soll.
Damit Familien per DNA-Probe Gewissheit über den Tod ihrer Angehörigen erhalten. Damit niemand in unmarkierten Gräbern verscharrt wird. Damit wir Familien durch die Erteilung von Visa nach Europa überhaupt Zugang zu den sterblichen Überresten ihrer Familienmitglieder verschaffen.
Nach allem, was ich auf dem Mittelmeer erlebt habe, ist mir die Wahrung der Menschenwürde auch über den Tod hinaus ein tiefes persönliches Anliegen.
In Bewegungen bleiben
Das gesellschaftliche Klima ist rau- aber wir sind Viele. Die Omas gegen Rechts, die Seebrücken-Demonstrationen und die Klima-Bewegung sind für uns Antrieb und Auftrag. Wir sind nur stark, wenn wir mit den progressiven Bewegungen zusammen Politik machen.
Als Nazis in Potsdam ihre Deportationspläne schmiedeten, sind Anfang des Jahres gegen den Hass und für Menschlichkeit millionen Menschen auf die Straße gegangen. Das fordert uns auf, das Prüfverfahren für ein AfD-Verbot zu beschließen. Wir sind gegen die Feinde der Demokratie wehrhaft. Deswegen unterstütze ich im Bundestag den Antrag auf ein AfD-Prüfverfahren.
Diese Aufgabe, Bewegungen zuzuhören, geben mir auch die Proteste auf Borkum und am Festland gegen die geplante Gasförderung bei uns in Ostfriesland. Der Kampf von so vielen Engagierten gegen fossile Förderung ist Aufforderung, dafür politisch zu streiten. Die Gasförderung bedroht das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer, eine ganze touristische Region, in der viele von uns Erholung und Ruhe suchen- all das, obwohl das Gas überhaupt nicht mehr benötigt wird. Für den Schutz des Wattenmeeres vor den Profitinteressen eines Unternehmens möchte ich mit euch streiten.
Und auch die Warnstreiks der VW-Beschäftigten gegen den Stellenabbau bei Volkswagen in Emden und anderswo müssen von uns an den politischen Verhandlungstisch gebracht werden. Während die Merz-CDU Zweifel über E-Mobilität streut, gilt unsere Solidarität den Beschäftigten im Kampf für sichere und gerechte Arbeitsplätze.
Politische Veränderung erkämpfen wir aber nicht nur auf der Straße. Wir müssen sie von dort auch ins Parlament tragen und in politische Taten übersetzen.
Es lässt mir keine Ruhe
Für diese enorme Kraft auf Straße möchte ich eine Brücke in das Parlament sein, um weiter für die Rechte von Menschen auf der Flucht, für den Schutz des Wattenmeeres und die offene, vielfältige und respektvolle Gesellschaft zu streiten.
Weil es mir um jede*n Einzelne*n geht. Zeiten der Haltlosigkeit erfordern Haltung.
Es wäre in diesen Zeiten einfacher wegzuschauen. Aber ich will von all dem nicht meine Ruhe. Weil es mir keine Ruhe lässt.
Ich bewerbe mich deshalb auf einen chancenreichen Platz auf der Landesliste und bitte euch um eure Unterstützung.
Herzlich,
Euer Julian
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2. offenes Votum Weser-Ems
Direktkandidat im Wahlkreis Unterems
- Geburtsdatum:
- 15.10.1991
- Kreisverband:
- Leer (Ostfriesland)
- Themen:
- Flucht und Migration, Innenpolitik, Menschenrechte, Klima- und Küstenschutz
- E-Mail:
- info@julianpahlke.de