Veranstaltung: | LDK Hannover - Listenaufstellung zur BTW 2025 |
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Tagesordnungspunkt: | 2.2. Wahl der Listenplätze |
Antragsteller*in: | Lena Krause (KV Wolfenbüttel) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 06.12.2024, 12:59 |
BTW2: Wahl der Landesliste für die Bundestagswahl 2025 Lena Krause
Selbstvorstellung
Liebe Freund*innen,
Polarisierung und soziale Ungleichheiten spalten unsere Gesellschaft. Immer mehr Menschen fühlen sich in ihren alltäglichen Problemen von der Politik allein gelassen. Vertreter*innen anderer Parteien prophezeien einfache Antworten auf komplexe Fragestellungen und spinnen die unendliche Geschichte vom entweder oder: ENTWEDER Klimaschutz ODER Wohlstand. Investitionen in die Bahn ODER soziale Sicherheit. Theater ODER Kindergärten… Damit machen sie es sicht leicht, schüren Ängste und verspielen unsere Zukunft. Wir Grüne spielen dieses Spiel nicht mit! Wir nehmen uns der Komplexität der Herausforderungen an und arbeiten zielgerichtet an Lösungen. Nicht, um das eigene Ego zu pushen. Sondern aus Verantwortung gegenüber den Menschen und unseren Lebensgrundlagen.Seit 2018 bringe ich mich mit meiner kulturpolitischen Expertise und meinen Erfahrungen im Aufbau von Netzwerken und Beteiligungsmöglichkeiten bei uns Grünen ein. Ich bin fest davon überzeugt, dass vielfältige Möglichkeiten zur Mitgestaltung von Politik der Schlüssel für eine starke, engagierte Partei sind. Deshalb habe ich mich früh genau dafür eingesetzt: sei es als Sprecherin des KV Braunschweig, wo ich z.B. im Vorfeld der Kommunalwahl eine Workshopreihe zur Motivation und dem Empowerment von potentiellen Kandidat*innen aufgebaut habe, als Sprecherin der BAG Kultur, wo ich mich für eine stärkere Vernetzung der LAG-Sprecher*innen stark mache oder auch in der Organisation und Durchführung von Wahlkämpfen. Seit 2021 lebe ich in Wolfenbüttel und engagiere mich dort in den Vorständen vom Ortsverband und Kreisverband Wolfenbüttel, als Bürgermitglied im Ausschuss für Kultur, Tourismus und Städtepartnerschaften der Stadt Wolfenbüttel und in der Film-AG.
Gleichzeitig kämpfe ich seit fast 10 Jahren im Haupt- und Ehrenamt in zivilgesellschaftlichen und politischen Organisationen für den Schutz der Kunst- und Kulturbranche und für passende Rahmen- und Arbeitsbedingungen für Selbstständige. Ich trage ihre Anliegen ins Bundeskanzleramt, ins BKM, ins BMAS oder auch BMWK, an Finanzämter, den Bundesrechnungshof, Kulturministerien und kommunale Spitzenverbände. Ich habe mir ein umfassendes Netzwerk zu relevanten Stakeholdern der Kultur- und Kreativwirtschaft, zu Gewerkschaften und zu Mittlerorganisationen wie zum Beispiel dem Goethe Institut aufgebaut.
All das möchte ich zukünftig für uns Grüne im Bundestag einsetzen und Ansprechperson und Stimme der Kulturbranche, Selbstständigen und hybrid Erwerbstätigen sein. Mit Unterstützung durch das 3. Frauenvotum der Region Weser-Aller-Harz, bewerbe ich mich für die Landesliste - für sozialen Schutz und Gerechtigkeit, für Kunst und Kultur und für lebenswerte ländliche Räume.
Sozialer Schutz und Gerechtigkeit
Jeder Mensch – egal welchen Geschlechts, egal ob angestellt oder selbstständig, egal ob in Teilzeit oder in Vollzeit, egal ob Künstler*in, Ingenieur*in oder Handwerker*in – hat das Recht auf angemessenen sozialen Schutz. Dafür brauchen wir eine grundlegende Reform unserer sozialen Sicherungssysteme. Denn es gibt Menschen, die noch immer durch die Raster unserer sozialen Netze fallen. Warum? Weil sie ihre berufliche Selbstverwirklichung abseits des der sozialversicherungspflichtigen Festanstellung finden. Selbstständige zum Beispiel: Der Mutterschutz greift bei ihnen nicht, sie zahlen zu viele Krankenversicherungsbeiträge undkönnen nicht ohne Weiteres in die freiwillige Arbeitslosenversicherung. Vielen droht Altersarmut.
Es wird höchste Zeit, dass unsere sozialen Sicherungssysteme dem Wandel in der Arbeitswelt gerecht werden. Sie müssen vorurteilsfrei gegenüber den verschiedenen Erwerbs- und Beschäftigungsarten ausgestaltet sein, einem starken, solidarischen Prinzip folgen und Missbrauch verhindern (Schlagwort: Scheinselbstständigkeit).
Ich werde die Verbesserung der sozialen Lage von (Solo)Selbstständigen und hybrid Erwerbstätigen in den Fokus rücken:
- durch die Weiterentwicklung unserer sozialen Netze zu einem Sicherungssystem, in das alle einbezogen werden,
- durch die Umsetzung des Anspruchs auf Mutterschutz für Selbstständige,
- und durch einen vereinfachtenZugang zur Arbeitslosenversicherung.
Ohne die Kultur stirbt unsere Demokratie
Ich wurde durch meine Arbeit in der Kunst- und Kulturbranche politisiert. Kunst- und Kulturschaffende sind für uns enge Verbündete. Sie stellen die unangenehmen Fragen, sind laut gegen Antidemokraten, gegen Hass und Hetze. Sie tragen unsere Ideen als Multiplikator in die Gesellschaft - in die Jugend, Städte und Dörfer. Bis in den letzten Zipfel unserer Bundesrepublik.
Wir GRÜNE dürfen die Kultur- und Medienschaffenden nicht verlieren! Wir müssen sie stärken für den demokratischen Zusammenhalt. Und dafür müssen wir sie noch viel mehr in den Blick nehmen. Wir sehen weltweit wie Künstler*innen in der Abschaffung von Demokratien als erstes zur Zielscheibe werden. Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine verfolgt gezielt die Zerstörung der ukrainischen Kultur, Identität und Erinnerung. Kultureinrichtungen und Wahrzeichen werden zerstört, Museen geplündert und Kunstwerke geraubt. Auch bei uns spitzt sich die Lage zu: Brandanschläge und Sachbeschädigung treffen auch unsere Kultureinrichtungen. In Niedersachsen will die AfD der Kultur die Förderung entziehen und Marc Jongen, kulturpolitischer Sprecher der AfD Bundestagsfraktion, freut sich auf die "Entsiffung des Kulturbetriebs". Es geht um nichts weniger als die Aushöhlung unserer Zivilgesellschaft.
Unsere freie demokratische Gesellschaft braucht eine freie Kunst-, Kultur- und Medienlandschaft. Und dafür brauchen sie eine grüne Bundeskulturpolitik, die ihre Bedarfe versteht. Ich stehe mittendrin in der Kulturbranche. Und ich werde dort anpacken, wo die Sorgen und Nöte von Künstler*innen und Medienschaffenden am größten sind:
- bei der Verbesserung ihrer sozialen und wirtschaftlichen Lage
- bei der Stärkung und Weiterentwicklung der Künstlersozialkasse, z.B. durch die Erweiterung der Abgabepflicht auf digitale Dienste und Plattformen
- beim Schutz der Rechte von Urheber*innen, z.B. durch die Entwicklung von fairen Vergütungsmodellen im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz und Musikstreaming
- bei Stärkung und Ausbau von Anlaufstellen wie der THEMIS Vertrauensstelle - gegen sexuelle Belästigung und Gewalt
- bei der Sicherung von Haushaltsmitteln für die Bundeskulturfonds, Kulturstiftung des Bundes und für Sonderprogramme für regionale Kulturprojekte wie ALLERLAND
Lebenswerter Ländlicher Raum
2018 bin ich erst von Berlin nach Braunschweig und dann nach Wolfenbüttel gezogen. Ich habe die Entscheidung, wieder näher an meine familiären Wurzeln in Niedersachsen zu rücken, sehr bewusst getroffen. Und ich lebe unglaublich gerne hier: wegen der Nähe zur Natur, der kürzeren Wege, der vielfältigen kulturellen Angebote und der Menschen. Gerade deshalb liegt mir die Entwicklung meines Wahlkreises, der von ländlichen Regionen durchzogen und geprägt ist, am Herzen. Denn ich möchte auch in Zukunft gerne hier leben. Und ich möchte auch, dass andere Menschen hier ihre Heimat finden.
Dafür müssen wir uns den Herausforderungen annehmen: die Menschen wünschen sich sichere Arbeitsplätze und Entwicklungen wie bei Volkswagen oder die Gerüchte um die Salzgitter AG verunsichern die Menschen. Das Aussterben von Innenstädten und Dörfern verringert die Lebensqualität und trägt dazu bei, dass Menschen sich abgehängt fühlen und vereinsamen. Und am Ende vielleicht wegziehen.
Ich will mich dafür einsetzen, dass wir alle hier weiterhin gut leben und arbeiten können und wollen. Sei es durch zuverlässige Angebote im ÖPNV, durch gute Radwege-Netze, schnelles Internet, gesicherte Arbeitsplätze, gute Bildungsmöglichkeiten und eine intakte und florierende Natur.
Ich werde mich stark machen für mehr Treffpunkte für Kultur und Gemeinschaft. Denn Lebensqualität vor Ort heißt nicht nur, dass ich gut mit dem Bus von A nach B komme. Lebensqualität heißt auch, dass ich kulturelle Angebote, direkt hier vor Ort habe: vom Theater bis zum Dorffest, vom Sportverein bis zum Musicclub. Orte, wo ich mich mit anderen Menschen treffen und Gemeinschaft erleben kann.
Herzliche Grüße,
Lena
- Geburtsdatum:
- 19.07.1988
- Kreisverband:
- Wolfenbüttel
- Themen:
- 1. Sozialer Schutz und Gerechtigkeit, 2. Gute Rahmenbedingungen für Kunst und Kultur, 3. Ländlicher Raum
- E-Mail:
- lena.krause@gruene-wf.de